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Das wussten schon meine Grossmütter…

12.08.2024 Hans Egloff

Vor einigen Monaten hatte ich mich an dieser Stelle darüber aufgehalten, dass wir von Staates wegen dazu angehalten werden, Bäume zu pflanzen, zu hegen und zu pflegen. Dies nicht zuletzt, weil sie kühlen und Schatten spenden.

Im Zusammenhang mit der Debatte um die «Klimaangepasste Siedlungsentwicklung» verortete ich die öffentliche Hand als einen denkbar unglaubwürdigen Absender solcher Forderungen, ist sie doch in der Vergangenheit alles andere als vorbildlich vorangegangen. So habe ich etwa daran erinnert, dass in der rot-grün regierten Stadt Zürich der Münsterhof, der Paradeplatz, der Turbinen-Platz, der Vulkan-Platz und die Sechseläuten-Wiese früher allesamt einmal unversiegelt und mit veritablem Baumbestand versehen waren.

Grünanlagen mit Bäumen sorgen in den Städten durch ihre Verdunstung für einen grösseren Kühlungseffekt als Grünflächen ohne Bäume. Das hat ein Team um den Geoökologen Jonas Schwaab von der ETH Zürich in einer Studie vor rund drei Jahren gezeigt. Bei städtischen Grünflächen mit Rasen, Wiese oder Blumen sei der Kühleffekt halb bis ein Viertel so gross wie bei Flächen mit Bäumen.

Eine neue Studie zweier deutscher Universitäten hat nun – wohl zur grossen Verwunderung nicht nur der Wissenschaft – diese Erkenntnisse bestätigt. Zudem, so diese neueste Studie, hätten Grünflächen mit Bäumen vor allem während heissen und trockenen Perioden einen grösseren Kühlungseffekt als Grünflächen ohne Bäume… und – dies ist nun meine höchstpersönliche Erkenntnis – sie spenden gerade im Sommer auch noch Schatten!

Die Frage nach den Kosten dieser Studien möchte ich schon gar nicht stellen. Nur so viel: Meine beiden Grossmütter waren beide kluge Frauen – bestimmt haben sie es auch schon gewusst…