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Sicher durch den Winter trotz allfälligen Gas- und Strommangels

14.02.2023 Quelle BFB / HEV Schweiz

Die Energiekrise bewegt die Schweiz. Befürchtungen, dass in diesem Winter Gas und Strom knapp werden könnten, führten in der Bevölkerung zu Unsicherheiten. Viele Menschen bereiteten sich entsprechend auf mögliche Strom- oder Gaslücken vor.

Die nachfolgenden Ratschläge der Beratungsstelle für Brandverhütung BFB sollen helfen, mögliche Gefahren zu erkennen und somit Unfälle und Brände zu verhindern. 

Reaktivierung von Cheminées und Öfen

In der aktuellen Energiekrise werden alte Cheminées reaktiviert, Elektroöfen platziert, Campingkocher oder Kerzen gekauft. Dabei wird oft vergessen, dass diese Produkte bei fehlerhafter Inbetriebnahme, falscher Anwendung oder bei Unachtsamkeit erhebliche Risiken bergen. Zurzeit werden viele alte Cheminées wieder in Betrieb genommen oder neue Öfen im Fachmarkt gekauft und selber installiert. Beides birgt erhebliche Risiken. Eine Neuinstallation sollte unbedingt von einer Fachperson vorgenommen werden. Diese stellt sicher, dass die richtigen Materialien verwendet werden und die Installation korrekt erfolgt. Holzheizungen, Öfen, Cheminées und Kachelöfen, die schon lange nicht mehr in Betrieb waren, müssen vor dem ersten Gebrauch von Kaminfegern kontrolliert und gereinigt werden. Zu beachten ist, dass nie zu grosse Mengen Brennstoff auf einmal eingefüllt werden dürfen. Zudem darf der Ofen nicht im Dauerbetrieb benutzt werden. Beides könnte zu einer Überhitzung führen.

Vorsicht bei Elektroöfen und Campingkochern

Werden alte Elektroöfen wieder in Betrieb genommen, muss vorgängig geprüft werden, ob alle Stecker, Schalter und Kabel noch in Ordnung sind. Defekte Geräte und Kabel sind sofort zu ersetzen. Bei neuen wie alten Elektroöfen sollte sichergestellt werden, dass sich die Wärme gut verteilen kann und es keinen Wärmestau gibt. Die BFB empfiehlt, keine Campingkocher in Innenräumen zu verwenden. Viele dieser Kocher bergen das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung. Ausserdem können sie bei Unachtsamkeit und falscher Anwendung rasch Brände verursachen. Sicherer ist der Betrieb im Garten oder auf dem Balkon. In den Gebrauchsanleitungen von Elektrogeräten finden Sie detaillierte Sicherheitshinweise, die es zu lesen und zu befolgen gilt.

Kerzen für viele Brände verantwortlich

Auch die Gefahr, die von Kerzen ausgeht, wird oft unterschätzt. Jedes Jahr brennt es in der Schweiz über 500- mal wegen einer Kerze. Es ist darauf zu achten, dass die Kerzen immer standsicher und senkrecht aufgestellt werden. Brennbare Materialien sind aus dem Umfeld der Kerzen zu entfernen. Zudem dürfen Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen. 

Brandverhütungs-Tipps im Detail

  • Benutzen Sie den Ofen seinem Zweck entsprechend. Cheminées, Cheminéeöfen, Raumheizer sind keine Heizung für das ganze Haus.
  • Füllen Sie nie zu grosse Mengen Brennstoff auf einmal ein. Betreiben Sie den Ofen nicht im Dauerbetrieb. Beides könnte zu einer Überhitzung führen.
  • Verbrennen Sie nur unbehandeltes, richtig trockenes Holz, das mindestens 24 Monate gelagert wurde. Kleine Papierschnitzel zum Anzünden des Feuers sind o. k. Karton, Zeitungen, Abfall und behandeltes Holz gehören jedoch in den Müll, nicht in den Ofen. Das Verbrennen von Abfällen kann zu gefährlichen Kaminbränden führen. Es ist deshalb verboten, und Sie können dafür gebüsst werden.
  • Die Frischluftzufuhr muss jederzeit gewährleistet sein. Bei alten und undichten Gebäuden ist dies meistens kein Problem. Bei Minergie-Gebäuden, dichten Fenstern und Türen oder wenn ältere Gebäude mit einer dichteren Gebäudehülle versehen werden, ist die Frischluftzufuhr nicht immer gewährleistet. Auch kann der Dampfabzug in der Küche zu einem Unterdruck in der Wohnung führen. In der Folge kann giftiger Rauch in den Raum ausströmen und Personen- und Rauchschäden verursachen.
  • Lassen Sie Cheminées, Schwedenöfen sowie die Verbindungsrohre und Abgasanlage regelmässig vom Kaminfeger kontrollieren und reinigen.
  • Nasse Wäsche gehört nicht auf den Ofen zum Trocknen. Sie könnte brennen, wenn sie trocken ist.
  • Ein gutes Feuer braucht Zeit. Verwenden Sie nie Brennspiritus, Bioethanol, Benzin oder andere flüssige Anzündhilfen für Ihr Cheminée oder Ihren Schwedenofen. Dies kann zu explosionsartigen Bränden und schlimmen Verletzungen führen.
  • Lassen Sie Ihre Kinder nie unbeaufsichtigt in einem Raum mit brennendem Cheminée oder Holzofen.
  • Feuerlöscher griffbereit? Kaufen Sie einen Feuerlöscher und platzieren Sie diesen gut erreichbar für Notfälle.
  • Installieren Sie CO- und Rauchmelder.

Asche mindestens 48 Stunden auskühlen lassen

Leeren Sie die vermeintlich ausgekühlte Asche nie in Plastikeimer, Kehrichtsäcke oder Kartonschachteln. Reinigen Sie das Cheminée oder den Schwedenofen keinesfalls mit dem normalen Staubsauger. Die Asche braucht mindestens 48 Stunden zum Auskühlen. Sie muss in einem feuerfesten Behälter mit Deckel auf einem nicht brennbaren Untergrund im Freien auskühlen, bevor sie entsorgt werden kann. Asche im Wald zu entsorgen ist verboten, und als Dünger ist sie nicht geeignet.

Vollständig ausgekühlte Holzasche von Cheminées kann über die Kehrichtabfuhr entsorgt werden. Füllen Sie dafür die Asche in einen offiziellen Abfallsack und verschliessen sie diesen gut. So vermeiden Sie Staubbildung und schützen die Mitarbeitenden der Sammeldienste. Bei Bränden, bedingt durch unsachgemässe Entsorgung der Asche, kann die Versicherung infolge grober Fahrlässigkeit die Leistungen kürzen. Da kann ein Brand für Sie rasch sehr teuer werden.

Weitere Infos BFB und Strommangellage

Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB):www.bfb-cipi.ch 

Aus aktuellem Anlass hat die BFB einfache, aber wirkungsvolle Ratschläge zusammengestellt: www.bfb-cipi.ch/gas-und-strommangel