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Wohneigentumsquote ist in Deutschland rückläufig

15.07.2021 Hans Egloff

Die Wohneigentumsquote lag in Deutschland zuletzt knapp über 42 Prozent und hat damit klar abnehmende Tendenz. Im Vergleich mit den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steht Deutschland damit an vorletzter Stelle – die Schweiz ist für einmal deutlich Letzte!

Die Gründe für diese Entwicklung sieht das die Daten erhebende Berliner Forschungsinstitut in der sehr restriktiven Baulandvergabe und einem wenig eigentumsaffinen Angebot. Viele – vor allem junge Haushalte – scheiterten an der Überwindung der Finanzierungshürden. Viele potentielle Erwerber erleiden schliesslich spätestens wegen der gestiegenen Transaktionskosten Schiffbruch. So sind etwa die Grunderwerbsteuer (i.d.R. 5 Prozent des Kaufpreises), Notariats- und Grundbuchgebühren sowie oftmals eine Maklercourtage zu entrichten.

Die Autoren nennen als weiteren wichtigen Grund für die genannte Entwicklung, die fehlende steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekarzinsen für Eigennutzer. Eine Erkenntnis, die im Rahmen der bei uns geführten Diskussion über die Abschaffung des Eigenmietwertes von Bedeutung sein könnte.

Die Studie listet schliesslich alle Massnahmen zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus auf und kommt zum Schluss, dass diese und die obgenannten Faktoren Anreize für das Mieten setzen, nicht aber für den Eigentumserwerb. Bei diesem Blick ins Ausland tun sich zwar Abgründe auf, er bleibt wegen des Erkenntnisgewinns aber lohnenswert (vgl. www.t1p.de/bericht22).